Fluch und Segen des Internets – warum Online-Diagnosen so gefährlich sind

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Die Zahnarztpraxis für Angstpatienten in Köln

Sie sind Jahre nicht beim Zahnarzt gewesen?

Und jetzt das – Schmerzen! Was nun?

Erster Schritt bei Zahnschmerz führt oft zu Google

Heute führt der erste Schritt bei Zahnschmerz leider oft nicht zum Profi, sondern ins Internet. Oft wird nach allen Regeln der Kunst gegoogelt, was die Tastatur hergibt, um möglichst genau herauszufinden, was man hat und was auf einen zukommt.

Leider ist die Online-Diagnose nicht so einfach, selbst als Fachmann. Immer wieder werde ich in Onlineforen damit konfrontiert, dass man von uns Zahnärzten eine perfekte Diagnose und am besten noch einen Eurobetrag abfragt. Natürlich, ohne dass ich den Patienten jemals zu Gesicht bekommen habe.

Trau‘ keiner Online-Diagnose

Warum eine Online-Diagnose nicht sinnvoll ist, zeigt ein spektakulärer Fall aus der eigenen Praxis, der sich wie folgt darstellte:

Ein neunzehnjähriger Patient suchte mich auf. Er war in Begleitung seiner Mutter und war auffallend ausgemergelt. Ich fand heraus, dass er über die vergangenen drei Jahre extrem viel abgenommen hatte. Der Grund dafür war, dass er sich wahnsinnig viele Sorgen um die Entfernung seiner Weisheitszähne machte.

Wie sich herausstellte, hatte eine gute Freundin von ihm ihre Weisheitszähne mit vielen Komplikationen herausoperiert bekommen. Durch ihre Geschichte verunsichert hatte er begonnen, zum Thema Weisheitszahn-OPs zu googeln. Dabei steigerte sich immer mehr in die Thematik herein. Mit der Zeit isolierte er sich vollständig von seiner Umwelt und hörte sogar auf, regelmäßig zu essen. Er hatte nämlich gelesen, dass Operationen bei Übergewichtigen generell schwieriger seien.

Völlig fertig saß er nun nach dreijähriger Leidenszeit bei mir in der Praxis. Wir machten ein Übersichtsröntgenbild, um seinen Zustand einschätzen zu können. Dabei stellte sich heraus, dass seine Sorgen völlig unbegründet gewesen waren: Er hatte nämlich gar keine Weisheitszähne angelegt!

Sie können sich sicher vorstellen, wie überglücklich er und seine Mutter die Praxis verlassen haben.

Und die Moral von der Geschicht‘ – Trau Google nicht! (immer und ausschließlich)

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