Fünf einfache Regeln für Ärzte

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Die Zahnarztpraxis für Angstpatienten in Köln

Februar 3, 2014

Viele Menschen empfinden Unbehagen vor einer Zahnbehandlung, auch wenn sie nicht an einer ausgewachsenen Phobie leiden. Ihnen wäre schon mit ein paar einfachen Maßnahmen geholfen. Wie ein Team um den Zahnchirurgen Peter Jöhren von der Universität Witten/Herdecke 2006 berichtete, wünschen sich die meisten ängstlichen Patienten auf dem Behandlungsstuhl vor allem eine ausführliche Aufklärung (69 Prozent), einen mitfühlenden Arzt und eine schmerzfreie Behandlung (jeweils 62 Prozent). Mit folgenden einfachen Verhaltensregeln können Ärzte ihren Patienten helfen.

1. Leidensgeschichte anhören
2. Informieren über den Ist-Zustand
3. effektive Betäubung
4. Kontrolle über die Behandlung durch den Patienten
5. Mitgefühl seitens des Behandlers und der Mitarbeiter

Trotzdem nehmen sie langfristig Kariesbefall und Zahnsteinablagerungen, Mundgeruch und selbst private und berufliche Einschränkungen in Kauf. Eine unserer Patientinnen sorgte sich beispielsweise um ihren Arbeitsplatz, nachdem ihr Vorgesetzter ihr mitgeteilt hatte, dass der Zustand ihrer Zähne den beruflichen Erfolg bei Kundenkontakten beeinträchtigte.
Viele Betroffene leiden an weiteren psychischen Störungen, die häufig erst infolge der Zahnbehandlungsphobie entstanden. Einige versuchen wegen ihrer schlechten Zähne wenig zu lächeln oder vermeiden überhaupt soziale Kontakte. Dieses Verhalten kann in Einsamkeit oder auch in eine soziale Phobie münden. Mehr als jeder zehnte Dentalphobiker leidet zusätzlich unter einer Depression – unter Umständen auch als Folge der anhaltenden Schmerzen, die sich mangels Behandlung befallener Zähne einstellen. Manche nehmen regelmäßig Schmerzmittel ein und riskieren damit Abhängigkeit und medizinische Nebenwirkungen.
Gefahr für die Gesundheit droht aber auch von anderer Seite. Vor allem häufige Zahnfleischentzündungen erhöhen das Risiko für Durchblutungsstörungen des Gehirns, Arterienverkalkung und Erkrankungen der Herzkranzgefäße, wie der britische Mediziner Aaron Cronin vom King’s Mill Hospital in Sutton 2009 herausfand. Unklar ist allerdings noch, wie diese Erkrankungen zusammenhängen – ob es zum Beispiel einen Parodontose-Erreger gibt, der auch die arterielle Plaquebildung verursacht.
Die Entstehung der Dentalphobie liegt zum Teil noch im Dunkeln, denn ihre Erforschung gestaltet sich schwierig. Entsprechende Studien stützen sich überwiegend auf retrospektive, subjektive Angaben von Betroffenen. Die Ängste treten im Schnitt oft schon im Alter von zwölf Jahren auf und verlaufen häufig chronisch, sofern sie nicht therapiert werden.

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