Angst vor dem Zahnarztbesuch hat viele Gesichter. Ganz weit vorn auf der Liste, nicht zum Zahnarzt zu gehen: Die Angst vor Schmerzen. Wohl jeder von uns kann nachfühlen, dass man Schmerzen am liebsten vermeidet und daher den Gang zum Zahnarzt immer weiter vor sich herschiebt.
Doch sind die Schmerzen bei der Behandlung wirklich so viel schlimmer als die chronischen Schmerzen, mit denen man sich als Betroffener vor dem Besuch täglich plagen muss? Welche Mittel und Wege gibt es, die Behandlung schmerzfrei zu gestalten? Und wie ist mit eventuellen Schmerzen nach der Behandlung umzugehen?
Denn noch bis jetzt gab’s keinen Philosophen, der mit Geduld Zahnweh konnt‘ ertragen.
– William Shakespeare (1564 – 1616), englischer Dichter und Dramatiker
Schmerzen vor der Zahnarzt-Behandlung
Patienten, die unter Zahnbehandlungsphobie leiden, gehen oft auch bei starken Schmerzen nicht zum Zahnarzt.
Schlimmer als der Schmerz selbst ist oft die Angst vor noch mehr Schmerz. Doch diese Sichtweise hat einen Haken. Denn: Akute Schmerzen bei der Behandlung müssen nicht sein, da die heutigen Betäubungsmittel bei richtiger Anwendung und ausreichender Wartezeit extrem gut funktionieren. Die Angst vor Schmerzen hingegen trägt man als Betroffener wochen-, monate- und sogar jahrelang mit sich herum. Die physische und psychische Belastung ist also ungleich höher.
Wir streben mehr danach, Schmerz zu vermeiden als Freude zu gewinnen.
– Sigmund Freud (1856 – 1939), österreichischer Psychiater und Begründer der Psychoanalyse
Viele Probleme im Mundraum äußern sich von unangenehm bis schmerzhaft. Dabei gibt es verschiedene Arten von Schmerzen, und auch verschiedene Ursachen. Nicht alle von ihnen erfordern einen Besuch beim Zahnarzt. Es gibt jedoch auch viele ernsthafte Erkrankungen, welche sich zuerst im Mund zeigen, alleine deshalb ist ein regelmäßiger Zahnarztbesuch immens wichtig.
- Leichter Druck im Mund: Dieser entsteht oft durch Erkältungen, Schnupfen und Ohrenentzündungen und kommt oft in der kalten Jahreszeit vor. Ein Gang zum Zahnarzt ist nicht notwendig, wohl aber Ruhe und Entspannung zur Auskurierung.
- Schmerzhafte Schwellungen: Diese können durch Entzündungen im Mund verursacht werden. Betroffene Bereiche pochen spürbar und fühlen sich heiß an. Hier kann ein Kühlpad (Bitte kein Eis) auf der geschwollenen Wangenpartie Linderung bieten.
- Kälte- oder hitzeempfindliche Zähne: Wenn die Zähne beim Verzehr von kalten oder heißen Speisen und Getränken schmerzen, dann sind oft freiliegende Zahnhälse der Grund. Diese können durch Zahnfleischentzündungen oder Zahnstein verursacht werden, da der schützende Zahnschmelz sich nur auf der Zahnkrone befindet. Ein Besuch beim Zahnarzt kann die Ursachen aufklären und Maßnahmen zur Gesundung des Zahnfleischs können gefunden werden.
- Zahnschmerzen beim Kauen: Diese Schmerzen weisen auf beschäftigte Zähne oder Parodontitis hin. Hier ist ein Gang zum Zahnarzt unbedingt erforderlich, um die Verschlimmerung des Zustands zu verhindern.
Bei schmerzenden Zähnen ist es immer notwendig, diese von einem Zahnarzt behandeln zu lassen. Keine Sorge: Ein guter Zahnarzt wird dafür sorgen, dass die Behandlung schmerzfrei stattfindet. Der Mythos vom Horrortrip auf dem Behandlungsstuhl kann in einer kompetenten, einfühlsamen Praxis getrost ins Reich der Legende verbannt werden.
Schmerzen während der Zahnarzt-Behandlung
Fasse Mut: der größte Schmerz ist nicht von langer Dauer.
– Aeschylos (um 525 – 456 v. Chr.), griechischer Tragödiendichter
Auch wenn wir bei topDentis Cologne unseren Job lieben: Uns ist bewusst, dass eine Behandlung für die meisten unserer Patienten keine besonders angenehme Angelegenheit ist. Egal, ob Sie bei uns in Behandlung sind oder in einer anderen Praxis, es gibt zahlreiche Möglichkeiten, die Behandlung schmerzfrei zu gestalten. Dazu zählen z.B.:
- Lokalanästhesie: Wohl die verbreiteteste Methode, um Schmerzen einzudämmen. Durch gezielt gesetzte Spritzen werden genau die Bereiche betäubt, an denen anschließend gearbeitet wird. Das Setzen der Spritze kann unangenehm zwicken und ein leichtes Druckgefühl verursachen. Falls Sie Angst vor Spritzen haben, sprechen Sie Ihren Zahnarzt darauf an. In jedem Fall wird die Schleimhaut vor dem Einstich vorbetäubt, so das Sie den Piekser kaum spüren werden.
- Computergesteuerte Anästhesiesysteme: Mittels moderner Technologien wird das Betäubungsmittel nur in kleinsten Dosen verabreicht. So spüren Sie kaum etwas davon. Wir bieten dieses zwar an, allerdings dauert das Betäuben damit um ein vielfaches länger. Dies wird oft unangenehmer empfunden.
- Vollnarkose: Wird nur in Härtefällen angewendet, wenn der Patient darauf besteht. Grund dafür ist, dass die Risiken bei einer Vollnarkose relativ hoch sind. Das Bewusstsein ist komplett ausgeschaltet, so dass Sie die Behandlung buchstäblich „verschlafen“. Die Prozedur ist recht aufwändig, da spezielle Geräte vorhanden sein müssen, und ein Anästhesist die Betäubung durchführen muss. Wenn kein medizinischer Grund vorliegt muss die Narkose komplett vom Patienten bezahlt werden.
- Lachgas: Eine moderne und sichere Alternative zur medikamentösen Sedierung. Das Lachgas verursacht eine leichte, lokale Sedierung. Es befreit sowohl von Schmerz als auch von der begleitenden Angst. Ebenso wird der Würgereiz komplett unterdrückt. Trotzdem muss noch mit Lokalanästhesie betäubt werden um eine schmerzfreie Behandlung zu garantieren. Eine angenehme Methode, um entspannt behandelt zu werden. Die Lachgassedierung wird ebenfalls nicht von den Krankenkassen übernommen.
Seien Sie beruhigt: Es ist ganz normal, dass man sich bei der Behandlung unwohl fühlt. Doch wenn es wehtut, dann läuft etwas falsch!
Daher ist es ganz wichtig, dass Sie Ihrem behandelnden Zahnarzt immer Bescheid geben, wenn es schmerzt – dann kann er nachjustieren. Schmerz zu ertragen ist beim Zahnarzt kein Zeichen von Tapferkeit oder gar eine unausweichliche Sache. Tun Sie sich selbst einen Gefallen, und geben Sie ehrlich Auskunft über Ihr Schmerzempfinden.
Schmerzen nach der Zahnarzt-Behandlung
Kein Schmerz dauert ohne Ende, der heftigste am wenigsten.
– Johann Peter Hebel (1760 – 1826), evangelischer Theologe und Pädagoge
Nach einer Behandlung kann es nach abklingen der Betäubung zu leichten Schmerzen kommen. Auch eine Kariesbehandlung setzt eine Wunde die mit einer Füllung (Verband) geschlossen wird. Nehmen Sie ausreichend Schmerzmittel (Paracetamol oder Ibuprofen), in der Regel lassen die Schmerzen nach kurzer Zeit nach.
Ausnahmen sind Eingriffe wie z.B. Wurzelbehandlung. Hier kann es bis zu zwei Tage nach der Behandlung noch zu unangenehmem Ziehen im Zahn kommen. Das ist normal und kein Grund zur Sorge. Ihr Zahnarzt wird Ihnen Ratschläge geben, welche schmerzstillenden Mittel Sie im Zweifelsfalle einnehmen können.
Falls nach einer Behandlung unerwartet Schmerzen oder Schwellungen auftreten, sollten Sie Ihre behandelnde Praxis kontaktieren und die Problematik schildern. Man wird Ihnen gern weiterhelfen.